Der Fußball kam ins Spiel, als ich ungefähr sieben Jahre alt war. Gleich vis-a-vis von unserem Hof liegt der Sportplatz, und es fanden sich immer zehn bis 15 Kinder, um rund um die Uhr zu kicken.
Ich als Mädel war die Ausnahme. Wir haben Stunden am Stück durchgespielt, unterbrochen nur ab und zu von der Mama, wenn sie uns Trinkpausen verordnete. Ging auf dem Dorfplatz mal nix zusammen, haben wir bei uns auf der Wiese gespielt. Und weil wir irgendwann schlechtes Gewissen bekommen haben, weil der Ball so oft in Mamas heißgeliebte Blumen geflogen ist, machten wir eine Kasse auf. Für jeden Fehlschuss musste man ein bisserl was blechen. Im Nachhinein kann man sagen: Das hat sich bezahlt gemacht.
Ich wurde verpflichtet, und anfangs war es gewiss keine einfache Zeit: Mit 16 weg von daheim, neues Schulsystem, neue Stadt, neue Welt. Und dann lief mein Debüt, ich war gerade 17 geworden, gründlich schief: Kreuzbandriss nach zehn Minuten. Im Krankenhaus legte ich das Trikot weg und sagte: „Das brauche ich nie wieder!“ Aber das war natürlich nur die erste Enttäuschung. Ich gebe nicht auf und habe mich immer wieder nach Verletzungen zurückgekämpft. Elf Jahre durfte ich für den FC Bayern spielen, war Stammkraft und feierte zwei Deutsche Meisterschaften sowie einen DFB-Pokalsieg. Da muss ich mich manchmal zwicken, um zu realisieren: Mein Traum ist wirklich wahr geworden!